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Über die Kulturweberei

Geschichte und Architektur

Die Geschichte der Kulturweberei reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Der Tuchmachermeister Gottlob Carl Schaefer gründete 1845 ein kleines Tuchunternehmen, dass sich in den nachfolgenden Jahren zu einem der bedeutendsten Textilbetriebe der Industriestadt Finsterwalde entwickelte. Im Jahr 1853 erfolgte die Grundsteinlegung für das Industriedenkmal „Schaefersche Tuchfabrik“ und im Jahr 1889 wurde das große Spinnereigebäude – die heutige Kulturweberei – bestehend aus den mehrfach erweiterten Ziegelbau und dem imposanten Sheddach, errichtet.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert hatte die Fabrik 120 Beschäftigte. Mitte der 1930er Jahre war das Schaefersche Unternehmen die zweitgrößte Fabrik der Stadt. Im Oktober 1943 wurde die Fabrik kriegsbedingt geschlossen und ging nur wenige Monate nach Kriegsende wieder in Betrieb. Produziert wurde vor allem Uniformstoff als Reparationsleistungen für die sowjetische Besatzungsarmee. Als Teil der späteren Feintuchfabriken Finsterwalde stellte man hier Streich- und Kammgarngewerbe her, bevor die ehemalige Schaefersche Fabrik ein Ausbildungsbetrieb für Textilfacharbeiter wurde.

Bis zur Schließung 1990 prägte die Tuchfabrik über mehrere Jahrzehnte die industrielle Entwicklung der Stadt Finsterwalde mit. Nach der Schließung sollte das Gelände perspektivisch als Museum der regionalen Textilindustrie entwickelt werden.

Bau der Kulturweberei

Von der ersten Idee zum Bau einer Stadthalle für die Sängerstadt Finsterwalde in den Jahren 2007 und 2009 im Rahmen der Bearbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK), vom ersten Workshop zur Bürgerbeteiligung unter dem Motto „Braucht Finsterwalde eine Stadthalle?“ im Jahr 2011, der Durchführung des Architektenwettbewerbes und dem Abschluss des Architektenvertrages an das Büro Jürgen Habermann, Architektur- und Ingenieurgesellschaft mbH im Jahr 2013, die über Jahre andauernde Blockierung des Planungsprozesses durch die Klageerhebung von Projektgegnern über den ersten Bürgerentscheid, der im November 2016 mit einer Zweidrittelmehrheit für den Bau der Stadthalle endete, war es ein langer Weg.

Anschließend folgte eine umfangreiche Planungsphase, an deren Ende der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Bau der Stadthalle am 27. Februar 2019 stand.

Nachdem Ende 2019 die Abrissarbeiten auf dem Gelände der künftigen Stadthalle starten konnten, konnte der erste Teilerfolg mit der Grundsteinlegung am 4. September 2020 gefeiert werden. Am 16. Juni 2021 fand das Richtfest statt. Die Kulturweberei wurde am 21. April 2023 feierlich eröffnet.

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